JEEEDERMAAANNN! Dieser Schrei ist uns von den Salzburger Festspielen vertraut. Dort wird jährlich das Theaterstück Jedermann aufgeführt wird. Die Thematik ist allseits bekannt:
ein verschwenderisch lebender Mensch wird durch den Tod aufgeschreckt: er muss nun für sein Leben Rechenschaft ablegen. Derselbe Inhalt begegnet uns in der Parabel vom reichen Prasser am 26. Sonntag im Jahreskreis. Der Inhalt der Geschichte vom reichen Prasser und vom armen Lazarus ist schnell nacherzählt:
ein Reicher lebt in Saus und Braus und übersieht vor seiner Tür einen Armen.
Beide sterben und kommen an unterschiedliche Orte:
Lazarus findet im Schoß Abrahams Trost.
Der Reiche jedoch kommt an einen Ort der Qual: jetzt sieht er den Lazarus, aber zwischen ihnen ist ein überwindlicher Graben.
Auf die Bitte, Lazarus möge doch seine Verwandten warnen, damit sie ein besseres Leben führen, wird ihm gesagt, sie haben ja die Weisung der heiligen Schriften.
Diese Parabel hat viele Deutungsmöglichkeiten.
Der Schlüssel zum Verständnis der Bibelstelle liegt im Namen des Armen verborgen: LAZARUS – das bedeutet im Hebräischen „Gott hilft“
Es kann nämlich sein, dass wir beim Stillen unseres Lebens-Hungers nur an uns selber denken, immer mehr in uns hineinstopfen, sodass wir taub und blind werden für die anderen. So wie der reiche Prasser.
Lazarus aber zeigt uns den besseren Weg: Gott hilft.
Das heißt: Öffne dein Herz und werde ein Empfangender. Wir können uns das Leben weder selber schenken, noch es selber vollenden.
Lazarus ist also ein Wegweiser – wenn man so will – zum Himmel. Trost und Erfüllung sind Geschenke, für die wir ein empfangendes Herz brauchen.
Die Geschichte bleibt wie gesagt offen: sie verweist am Ende auf die heiligen Schriften, die uns zu einem tugendhaften Leben einladen. Das aber können wir tagtäglich üben.
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