Predigt von Kaplan Justin
Liebe Schwestern und Brüder, wir bekennen an Ostern den auferstandenen Herrn, der vom Vater mit einem neuen unvergänglichen Leben beschenkt wurde. Dieses neue Leben ist ihm aber nicht nur für sich geschenkt worden, sondern durch ihn wird es allen geschenkt, die an ihn glauben.
Auch wir sind mit Christus auferweckt, damit wir in dem neuen Leben leben. Dieses neue österliche Leben ist uns von Gott geschenkt, aber damit es Wirklichkeit wird, müssen wir es annehmen und unser Leben aus ihm gestalten.
Das heutige Evangelium konkretisiert nun, worin dieses neue Leben besteht: Ein neues Gebot gebe ich euch: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt. Diese Liebe ist deshalb ein neues Gebot, weil es Art und Weise ist, wie der von Gott neue geschaffene Mensch leben soll.
Wie das neue Leben der Liebe aussieht, dafür haben wir ein Beispiel, dem wir nacheifern dürfen. Aus diesem Beispiel können wir sehen, wie das neue Leben aussieht. Dieses Beispiel ist der auferstandene Herr selbst. Wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben.
Wenn wir fragen, was das eigentliche Geheimnis der Person Jesu ausmacht, was die Intention seiner Verkündigung und seiner Lebenspraxis war, dann müssen wir sagen: Er ist gekommen, um Gemeinschaft herzustellen. In dieser Gemeinschaft hat er den Menschen neuen Lebensmut, Lebensfreude, Sinn und Hoffnung geschenkt.
Liebe Schwestern und Brüder, Jesus hat aber auch Gemeinschaft hergestellt, mit denjenigen, denen damals verweigert wurde, nämlich mit den Armen, den Ausgebeuteten, Verstoßene. Wie sehr Jesus auf der Seite dieser Armen steht, zeigt eine ganze Reihe von Jesusworten, vor allem die erste Seligpreisung der Bergpredigt. Jesus sagt gerade, den am Rande Stehenden, den Zurückgesetzen, den Ohnmächtigen und den Unterdrückten di Hilfe Gottes, aber nicht nur zu, er lebte mit ihnen, als Armer unter den Armen.
Der auferstandene Herr gibt uns dieses neue Gebot der Liebe, damit auch wir Gemeinschaft herstellen mit allen Bedürftigen, Kranken, Unterdrückten, Ausgebeuteten, Verstoßene von unserer Zeit, damit wir Gott und die Nächsten lieben.