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Mitten in der Vergeblichkeit…

Predigt von Kaplan Justin

Liebe Schwestern und Brüder, die Kirche ist das Schiff, das sich Gemeinde nennt. Das heutige Evangelium hat tatsächlich einen bleibenden Wert für das Wesen und die Selbstverständlichkeit der Kirche.

„Ich gehe fischen“ – sagt Petrus und die anderen Jünger gehen mit. Was soll man auch anderes tun? Ostern ist vorbei. Der Alltag hat sie – und uns – wieder. Sie gehen fischen; wir gehen wieder in die Firma, in die Schule, an die Hausarbeit. Jeder fischt wieder weiter im Meer seines Alltags… wie die Jünger! Und in dieser Nacht fingen sie nichts. Leere Hände. Erfahrung von Vergeblichkeit. Umsonst gemüht! Vergebens gesorgt! Wer kennt das nicht? Das ist Alltag. Damals wie heute.

Und dann die Frage: Habt ihr etwas zu essen? – Das ist die Frage an uns, ob wir etwas haben, von dem wir leben – wirklich leben können. Sie antworten: „Nein!“ Wir haben nichts: leere, arme Hände, hungrige Mägen, sehnsüchtige Herzen. Von uns aus haben wir nichts. Nichts, was unseren geistigen und materialen Hunger stillt. Nichts, was unser Dunkel erhellt. Nichts, was unsere Leere erfüllt.

Er aber sagte: Werft das Netz aus! Also: Geht noch einmal ans Werk!  Geht – auf mein Wort hin. Und da geschieht das Wunder der Fülle. Aus der Vergeblichkeit wird die Erfahrung von Fülle und Erfüllt-Sein.

Liebe Schwestern und Brüder, unser Herr Jesus Christus ist auferstanden, welch eine Ermutigung, welch eine Freude. Auch für uns wird es wieder eine Hoffnung geben, denn Gott lässt uns nicht fallen. Wenn wir jetzt auch eine schwierige Zeit durchleben, so wird es wieder eine Auferstehung geben.

Die Jünger Jesu kamen mit einem Netz zurück, das übervoll mit dem Fischen war. Werfen auch wir unser Netz aus, versuchen wir es zu füllen, so viel es tragen kann. Gott wird dafür sorgen, dass es nicht reißt, dass es hält.

Wir können dieses starke Netz mit Gebeten, Nächstenliebe und Dankbarkeit erfüllen.

Nach ihrer mühsamen Arbeit sagt Jesus zu ihnen, “kommt her und esst! Und wie in Emmaus offenbart sich Jesus im gemeinsamen Mahl. Er nahm das Brot und gab es ihnen und sie wussten, dass es er der Herr war.

Auch wir erfahren den auferstandenen Jesus in der Feier der Heiligen Messe, in unserer Pfarrgemeinde, in unseren Familien in den bedürftigen Menschen sowie im Heiligen Schrift.

Amen.

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