Nahrung und Zuwendung gehören zu jenen Dingen, die schon ein kleines Kind zum Leben braucht. Ohne Nahrung verkümmert der Leib, ohne Zuwendung die Seele.
Diese beiden Lebens-Mittel bleiben auch bis ins Alter wichtig: sie geben einem gebrechlichen Menschen das Gefühl von Würde und Lebensmut.
Es ist also nicht verwunderlich, wenn gerade das Mahl und die Fußwaschung zu den zusammenfassenden Zeichen der Liebe Jesu geworden sind: zum Sakrament. In diesen Gesten erweist Jesus seine Liebe, die sich ausschöpft, bis zur Hingabe am Kreuz.
Die Liebe ist ein Beziehungsgeschehen, bei dem es nicht nur auf das Geben, sondern auch auf das Nehmen ankommt. Genau das vollzieht sich bei jeder Eucharistiefeier.
Beim gemeinsamen Mahl und bei der Fußwaschung fließen Geben und Nehmen ineinander.
Auf der einen Seite gibt Jesus, wenn er das Brot austeilt, oder wenn er die Füße wäscht. Seine Liebe gilt dabei allen, auch dem Verräter. Es ist gut zu wissen, dass Jesus uns immer einlädt, egal wie beladen wir sind. Jesus sagt uns: „Nehmt und esst, nehmt und trinkt.“ und auch „Lass dir etwas Gutes tun, lass dich waschen. Lass dich lieben!“
Wer diese Liebe wirklich annehmen kann, der wird sie – früher oder später – auch teilen wollen. Aus dem Nehmen folgt das Geben. Im heutigen Evangelium wird das so ausgedrückt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ – Und wenn ich an die Erzählung von der Brotvermehrung denke, heißt es dort aus Jesu Mund: „Gebt ihr ihnen zu essen.“
Die Liebe ist wie ein Fluss: ein Nehmen und Geben.
Jesus lädt uns zu beidem ein.