Sonntags-Wort

FÜR uns – MIT uns

Überall, wohin das Auge blickt, sehen wir Karfreitage: ungerechte Verurteilungen, depressive Menschen, Missbrauch, Korruption, Tod von nahen Menschen, Krankheiten, Hungersnöte, Naturkatastrophen…. Unter jedem Dach ein Ach! … Dieser Spruch erinnert daran, dass jeder Mensch unter etwas leidet.  

Früher habe ich das nicht wahrhaben wollen. Da habe ich gedacht, es müsste doch möglich sein, mit Anstrengung und gutem Willen ein Paradies ohne das Kreuz verwirklichen zu können.

Doch das Leben geht in seiner Entfaltung nicht am Kreuz vorbei. Es beginnt schon bei der Geburt mit den Geburts-Wehen. Jede Verwandlung ist wie ein Übertritt in einer Grenzsituation: Das Samenkorn muss in die Erde fallen und sterben. Der Schmetterling lässt seinen Kokon zurück. Wo Offenheit ist, ist auch Verletzung möglich. Da, wo Licht und Liebe sind, gibt es immer auch die Schatten.

Wie können wir damit umgehen?

Als Christen sind wir eingeladen, auf Jesus zu schauen. 

Jesus hat auch Angst gehabt vor dem Kelch, den er trinken sollte. Die Bibel berichtet sogar von Blutschweiß als Ausdruck seiner Angst. Jesus hat sich nicht einfach töten lassen, sondern er ist seinen Weg der Liebe konsequent weiter gegangen. In seiner Verurteilung wurde er solidarisch mit allen, die Unrecht erleiden. 

Insofern trägt Jesus mit allen Leidenden ihr Kreuz. Und er bahnt damit auch allen Leidenden den Weg zur Auferstehung, zu Wandlung und Neuwerdung. In dieser Weise betrachtet, ist das Leiden Jesu ein Leiden für uns und mit uns…

Wir sind nicht allein mit unserem Kreuz.

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