Sonntags-Wort

Palmsonntag

Den Kindern in der Volksschule habe ich vor kurzem beim Fest der Versöhnung das Bild vom Einzug Jesu in Jerusalem gezeigt und sie dazu sprechen lassen. Ein Kind hat gesagt: „Da sind Leute, die Jesus den Weg schmücken!“

Jesus wird also mit Freude in Jerusalem empfangen – doch wir wissen schon, wie die Stimmung danach gekippt ist. Aus „Hosianna, dem Sohne Davids, des Königs“ wurde das „Kreuzige ihn!“ 

Wir Menschen sind anfällig dafür, uns nach äußeren Machtverhältnissen zu richten, Gerne drehen wir uns mit dem Wind. Wir lassen uns leicht beeinflussen und dorthin führen, wohin die Meinungen in den Medien uns locken und pushen.

Mit der Aktion „Eselritt“ provoziert Jesus. Es ist Anfrage und Kritik an das sich mächtig gebärdende Herrschertum dieser Welt. Wer oder was beherrscht mein Leben? Sind es die markigen Sager der Starken, jener Menschen, die keinen Esel benützen würden? 

Ich sehe im „Eselritt“ Jesu sogar einen Schuss Humor, mit dem er unsere scheinbare Mächtigkeit relativiert. Humor liegt nahe beim Wort „Humus“ wie der Boden, und hat auch mit der „Humilitas“, der Demut zu tun.

Bodennahe und demütig ist die Botschaft Jesu. Diesem König, diesem Jesus, dürfen wir den Weg in unser Herz bereiten.

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